Diese Bilder sind keine Fotos. Sie sind KI-generiert. Die Porträts entstanden Anfang 2024, aus Neugierde und Experimentierfreude. Die Bierbauch-Variante ist ebenso Fake wie der Heroin-Chic mit Tattoos (lustig). Was passiert mit Wahrnehmung und Vertrauen, wenn Wirklichkeit so einfach zu fälschen ist? (nicht lustig)
Schwer zu übersehen: Ich liebe Abenteuer. Bekanntlich besteht das Wesen des Abenteuers darin, dass sein Ausgang ungewiss ist. Es kann schief gehen. "Courage is knowing it might hurt and doing it anyway. Stupidity is the same. That's why life is hard." Genau darin liegt ja der Reiz: In der Ungewissheit steckt immer auch diese wilde, großartige Freiheit, die in viele Richtungen offen, in der vieles möglich ist. Abenteuer stehen synonym für Freiheit und intensives Leben. "Es geht nicht darum, wie viele Jahre du gelebt hast", sagt der Weltklasse-Kletterer und Alpin-Star Alexander Huber, "sondern darum, wie du diese Jahre mit Leben gefüllt hast".
Life is absurd, but you can fill it with ideas, enthusiasm and joy
Auch wenn du 60 bist, kannst du immer noch krassen Scheiß machen. Mit 60 bist du im dritten Drittel deines Lebens angekommen, let's face it, Digger! Längst kann ich meine Limits nicht mehr erweitern. Die Spielräume werden kleiner. Sie sind aber nicht weg, nur anders. Der Kampf gegen die Uhr zum Beispiel: Es geht nicht mehr um Sekunden, sondern darum, sich gute Jahre zu erarbeiten. "Gut" ist nicht hedonistisch gedacht, sondern eine Verkürzung der schwierigsten Frage der Philosophie "was ist ein gutes Leben?" Du kannst einiges dafür tun. Garantien gibt es keine, auch mit 60 wird man nicht automatisch weise. Das Leben bleibt ein Geschenk, Gesundheit auch. Es geht weiter um Erkenntnis. Um Klarheit. Yoda werden du noch kannst.
Der Mythologe und Publizist Joseph Campbell (der auch den literarischen Begriff der "Heldenreise" geprägt hat) sagte einmal, Menschen suchten gar nicht nach dem Sinn des Lebens. Sondern nach Lebendigkeit. Von Glück sprach er interessanterweise nicht. Ein "gutes Leben" ist für mich, all das tun zu können, was ich gerne tue. Dazu gehören auch eine Menge kleiner Dinge, die getan werden müssen: Dinge reparieren, pflegen, renovieren. Die Fahrräder der Familie, den Liegestuhl, das Navi im Auto, das Blechdach der Garage, das Zimmer für Tim, die Klospülung, den Garten, Bäume schneiden, Rasen mähen, die Regenrinne putzen, den Gehweg fegen. Ein paar Impressionen gibt es hier in der Rubrik MAKE. Kleine gute Gefühle, an die ich mich an schlechten Tagen erinnern kann, und die viel leichter zu bekommen sind als die ganz großen Erlebnisse. Vielleicht können Menschen ohnehin nur rückblickend glücklich sein, im Erinnern. Oder vorausschauend, in der Vorfreude, im Aufbrechen.
Great things never came from comfort zones
"Ihr findet kein Glück da draußen", sagt der Zen-Lehrer Hinnerk Polenski, "das Glück ist in Euch selber". "Ob wir unser Leben als gelungen empfinden, hängt davon ab, wie sehr wir uns mit der Welt verbunden fühlen", sagt der Soziologe Hartmut Rosa in seinem Buch "Resonanz". Ein Schreibtisch eignet sich allerdings nur sehr eingeschränkt dafür. Ein Bildschirm erst recht nicht. Hast du jemals den Wald, die Bäume, alle Pflanzen IN DIR gefühlt?
Leicht zu übersehen:
Abenteuer beschränken sich keineswegs auf Outdoor. Wirtschaft ist auch ein Abenteuer. Und was für eins! Wir sind außergewöhnlich gut darin, die Liegestühle auf dem Sonnendeck neu anzuordnen. Auf der Titanic. Aber wer steht am Ruder, zwischen den Eisbergen? Wer den Charakter von Eisbergen kennt, weiß: "Auf Sicht fahren" ist wahrscheinlich doch nicht die beste Idee. Worauf kommt es jetzt an? Was die Menschheit gerade mit KI erlebt, ist vermutlich ihr größtes Abenteuer überhaupt.
Der Unterschied zwischen dem, was wahr ist und was sich nur wahr anfühlt, geht verloren
Meine Profilbilder da oben sehen genau aus wie ich. Aber das bin nicht ich. Auch aus einer optischen Kamera wären es auch nur Abbilder (mit deren Trughaftigkeit hat sich bereits 1929 der junge Rene Magritte auseinandergesetzt, einer der Pioniere des Surrealismus:
Ceci n'est pas une pipe). Es handelt sich um maschinengenerierte Avatare oder Deep Fakes. Für das Training
der eingesetzten KI
reichten eine Handvoll Fotos aus einem einzigen Shooting. Auch wenn genaueres Hinsehen noch etliche Fehler zeigt - wer die Bilder mit dem lebenden Original vergleicht, wird denken: holy crap! Finde ich das noch faszinierend oder schon furchterregend?
Zieht uns der Surrealismus des 21st Century gerade den Boden unter den Füßen weg? Beginnen die Werkzeuge, die wir geschaffen haben, uns nun selbst zu benutzen? ("First we shape our tools, and thereafter our tools shape us").
Das Internet wie wir es kennen, zerstört sich gerade selbst. Brillante Gedanken dazu z.B.
aus dem Internet-Observatorium
von Johannes Kuhn, vom Neurologen und Schriftsteller Erik Hoel
oder vom Web-Pionier und Digitalvordenker
Cory Doctorow. Wie KI gesellschaftlich wirkt (wie eine Code Injection, ein Trojaner, ein Virus), darüber habe ich mir
hier ein paar Gedanken gemacht. Um es auf den Punkt zu bringen: Menschen überall auf der Welt entscheiden gerade ganz neu, was für sie "wahr" ist. Der Unterschied, zwischen dem, was wahr ist und dem, was sich wahr anfühlt, geht dabei zunehmend verloren. Was dabei vor allem auf der Strecke bleibt: das Vertrauen. Am Ende vertraut keiner mehr.
Das Selbst verdankt sich immer einer Erzählung
Du definierst dich über die Erinnerungen, die du von dir selber akzeptierst. Vielleicht ist es deswegen so wichtig, Gedanken aufzuschreiben. Es erklärt auch, warum eine eigene Webseite
so ganz ohne Verkaufs- und Reichweitenziele dennoch Sinn ergibt. Im Zeitalter der KI-Suchmaschinen kannst du den Crawlern außerdem "mitteilen", was sie über dich "wissen" - die eigene Webseite wird zum zentralen Instrument des Personal Branding für das KI-Zeitalter - obwohl sie kaum Reichweite mehr hat (👉
LLMO/GAIO). Aber wie gesagt:
Aufschreiben klärt Gedanken, sortiert, hilft erinnern, bereichert.
Früher oder später erfindet sich jeder eine Geschichte, die er für sein Leben hält.
Fahrräder und Outdoor-Sportarten sind meine Leidenschaft und mein Why,
Kommunikation mein Metier. Ich dränge nicht ins Rampenlicht. Ich mache lieber. Ich biete reiche Marketing- und Kommunikationserfahrung (die jeweils nach kurzer Zeit nichts mehr wert ist), liebe digitale und technische Themen und habe Veränderung nie als Bedrohung empfunden. Sondern als Zeichen dafür, dass Zukunft gestaltbar ist. Was ist ein gutes Leben? Was ist gute Arbeit? In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Kann Wirtschaft florieren, ohne den Planeten zu zerstören?
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